Ich will Imker werden! – Anfängerkurs

Sie haben Interesse an der Imkerei? Der Imkerverein Freilassing und
Umgebung e. V. bietet dieses Jahr wieder einen Anfängerkurs an.

Teil 1: Dienstag, 26.09.2023  von 18.00 Uhr – 20.00 Uhr am
Lehrbienenstand Eichetwald:  „Ich möchte Imker werden“

Teil 2: Dienstag, 17.10.2023  von 18.00 Uhr – 20.00 Uhr am
Lehrbienenstand Eichetwald:  „Biologie und Anatomie der Honigbiene Apis
mellifera“.

Wichtig! Die theoretische Anfängerschulung ist ein Grundlagenkurs und
noch keine umfassende Imkerausbildung.
Gerne helfen wir – falls Sie sich nach der Anfängerschulung für das
Imkern entscheiden –  weiter oder Sie melden sich im Anschluss für das
„Imkern auf Probe“ bei uns an.

Anmeldung bitte per Mail an Dr. Stefan Poller (vorstand[ät]imker-freilassing.de).

Ferienprogramm 2023 – Im Wunderland der Bienen

In erwartungsvoller Aufregung versammelten sich die Kinder des Ferienprogramms der Stadt Freilassing und der Gemeinde Saaldorf-Surheim beim Lehrbienenstand Eichetwald.

Einige hatten etwas Respekt vor den fliegenden Insekten. Andere waren voller Neugier und wieder andere wussten auch schon genau, wie der Honig in das Glas kommt.

2. Vorstand Wolfgang Kerschl begrüßte die Kinder und ließ sie anschließend mit einem Flugplan ausschwärmen. Am, um und im Lehrbienenstand waren verschiedene Stationen aufgebaut. Überall gab es Interessantes zu entdecken.
Im Haus konnte man Bienen bei Stefan Maß unter dem Mikroskop betrachten oder sich den selbstgedrehten Film der Bienen-AG der Grundschule Saaldorf-Surheim ansehen. Draußen erwartete 1. Vorstand Stefan Poller die Kinder mit seinem qualmenden Smoker. Er gewährte Einblicke in den echten Bienenstock.

Etwas weniger Gewusel gab es an der Fotobeute mit Wolfgang Kerschl. Hier wurde der Aufbau des Bienenvolks und der Lebensweg der Arbeiterinnen erklärt. Statt echten Waben hängen in diesem Volk Fotos von Waben, auf denen man sich alles in Ruhe anschauen kann.

Bei Sebastian Fial durften die Kinder billigen Importhonig mit regionalem Honig vom Lehrbienenstand in einer Blindverkostung vergleichen. Tatsächlich erkannten fast alle das heimische Produkt und befanden es auch meist als besser. Nach einer Stärkung mit Honigbrot und dem Kerzendrehen bei Jens Emmert, ging es weiter zur Kreuzworträtselstation mit Ines Rötzer. Durch Lesen der Texte auf dem Bienenlehrpfad, konnte man die auf die Lösungen kommen.

Immer erhielt man nach erfolgreichem Besuch einer Station eine Unterschrift auf dem Flugplan. Die kleinen Zettel kamen am Schluss in die Lostrommel. Zu gewinnen gab es interessante Bücher über die wundersame Welt der Bienen!

Bienengesundheit im Wandel der Zeit

Vortrag von Dr. Nicole Hoecherl

vom Institut für Bienenkunde und Imkerei, Veitshöcheim
und Fachkraft für Bienengesundheit an den Landwirtschaftlichen Lehranstalten Triesdorf

Veränderungen der Bienengesundheit durch Globalisierung und Verschleppung fremder Arten.

Bekannt wurde Dr. Höcherl unter anderem durch das Frühwarnsystem für exotische Bienenschädlinge „BeeWarned“ .

am 25. Februar 2023

ab 18:30 Uhr

im Gasthaus Steinbrünning.

Interessierte Gäste herzlich willkommen!

 

 

Besondere Ehrungen bei Jahreshauptversammlung

Bei der Jahreshauptversammlung des Imkervereins Freilassing und Umgebung e.V. konnte 1. Vorsitzender Dr. Stefan Poller zwei besondere Ehrungen überreichen.

Für seine langjährige Arbeit als Kassier im Imkerverein Freilassing sowie herausragendes Engagement im Kreis- sowie Bezirksvorstand erhielt Franz Gruber die Verdienstnadel des Landesverbands Bayerischer Imker in Silber. Wie jedes Jahr wurde der Kassier auch heuer wieder für seine besonders detaillierte und korrekte Buchführung von Kassenprüfer Günther Hollmotz gelobt.

Für 15jährige Mitgliedschaft wurden Johann Reiter und Stefan Ammon ausgezeichnet.

In dieser eigentlich noch kurzen Zeit konnte sich Ammon als ehemaliger Vorsitzender des Vereins ein enormes Fachwissen aneignen und Erfahrungen sammeln. So ist er inzwischen weit über die Grenzen des Berchtesgadener Landes hinaus ein gefragter Experte der Imkerei und verbringt viele Wochenenden auf der Straße um irgendwo in Bayern einen Vortrag zu halten. Als bayerischer Honigobmann ist Ammon zuständig für die Qualität des echten deutschen Honigs. In seiner Zeit als 1. Vorsitzender des Imkervereins Freilassing wurde die Erweiterung des Lehrbienenstands um einen Honigverarbeitungsraum und die Vergrößerung des Lehrsaals umgesetzt.

v.l.n.r. Andreas Nutz (Gemeinderat Saaldorf-Surheim), Franz Gruber (Verdienstnadel in Silber), Wolfgang Hartmann (3. Bgm. Stadt Freilassing), Stefan Ammon (Ehrenvorsitzender, 15jährige Mitgliedschaft), Dr. Stefan Poller (1. Vorsitzender)

In Anerkennung seiner Verdienste durfte sein Nachfolger ihm nun die Ernennung zum Ehrenvorsitzenden des Imkervereins Freilassing und Umgebung e.V. verkünden. Stefan Ammon nahm diese sichtlich gerührt und überrascht entgegen.

Die jeweils 3. Bürgermeister der Stadt Freilassing, Wolfgang Hartmann und der  Gemeinde Ainring, Martin Strobl, sowie Gemeinderat Andreas Nutz aus Saaldorf-Surheim gratulierten den Geehrten herzlich.

Der Imkerverein Freilassing und Umgebung e.V. konnte 2022 wieder an die Jahre vor den coronabedingten Einschränkungen anschließen. Zahlreiche Gäste, vor allem Schulklassen waren am Lehrbienenstand zu Besuch. 10 Jungimker werden in einem zweijährigen Kurs durch Günther Hangl ausgebildet. In Zusammenarbeit mit dem Imkerverein Berchtesgaden wurde ein Honigkurs ausgetragen, der die Absolventen zur Benutzung der Marke „Echter Deutscher Honig“ berechtigt. Zudem beteiligte sich der Verein beim Familientag in der Fußgängerzone Freilassing, beim Ferienprogramm der Gemeinde Saaldorf-Surheim und der Stadt Freilassing sowie beim Gartentag in der Lokwelt. Für die Vereinsmitglieder konnte ein Sommerfest mit Feldgottesdienst am Lehrbienenstand ausgetragen werden.

In seinem Beitrag als Honigobmann freute sich Stefan Ammon über einen vermutlich neuen Honigtauerzeuger, der im südbayerischen Raum auftritt und zu qualitativ und quantitativ guten Erträgen führt. Er stehe diesbezüglich mit den Bieneninstituten in Kontakt, die das Phänomen weiter wissenschaftlich begleiten und untersuchen.

Leider wirken sich laut Ammon die durch den Klimawandel bedingten ungleichmäßigen Niederschlagsereignisse negativ auf die Erträge z.B. von Honigtauhonigen und Lindenhonig aus.

Bienensachverständiger Rudi Hillebrand mahnte zur Vorsicht und konsequentem Arbeiten im Umgang mit der Varroamilbe.

Nach dem offiziellen Teil übergab Dr. Poller das Wort an die inzwischen 2 Ehrenvorsitzenden des Vereins Rudi Reiser und Stefan Ammon.

Sie blickten in einem bebilderten Vortrag auf die Anfänge des Vereins und dessen Vorläufer vor über 100 Jahren zurück.
Lebendige Erinnerungen sowie die ein oder andere Anekdote durften die Zuhörer zu der Entstehung und Entwicklung des Lehrbienenstands erfahren. Dieser feiert 2023 40jähriges Jubiläum.

Bartgeierbesuch bei den Imkern

Von Bienen zu dem größten Greifvogel im Alpenraum ist es nur scheinbar ein großer Schritt. Denn in der Natur hängt alles zusammen und Insekten wie Vögel sind gleichermaßen auf intakte Ökosysteme angewiesen.

So lud der Imkerverein Freilassing und Umgebung e.V. den Vorsitzenden des LBV Berchtesgadener Lands und Leiter des Bartgeier-Wiederansiedelungsprojekts im Nationalpark Berchtesgaden Mag. Toni Wegscheider zu einem Vortrag im Freilassinger Rathaussaal ein.

Schon als Viertklässler habe er damals in der Grundschule sein erstes Referat über den beeindruckenden Aasfresser gehalten. Einem Lottogewinn gleich käme es nun, dass er sich nun beruflich mit dem Bartgeier auseinandersetzen darf.

Begeistert erzählte Wegscheider von Leben und Verhaltensweisen des Vogels und zog das Publikum, darunter auch viele Kinder, schnell in seinen Bann.

Der im gesamten Alpenraum durch Menschenhand ausgerottete Bartgeier hat die besondere Rolle des Aufräumers. Er ernährt sich von den Knochen verendeter Tiere, die er mit der schärfsten Magensäure im Tierreich ohne Probleme verdauen kann. Übrig bleibt, so Wegscheider, nur weißer, fester calciumhaltiger Vogelkot, der zugegebenermaßen eigentümlich riecht, jedoch als Tafelkreide brauchbar sei. Mit fast drei Metern Flügelspannweite und einem Gewicht von 7-9kg ist er ein wahrer Riese, der keine natürlichen Feinde hat. Nur  der Steinadler attackiert ihn manchmal, wenn es um die Nutzung der gleichen Thermik an steilen Berghängen geht. So kann der Geier, der erst nach zehn Jahren erfolgreich Junge großzieht, bis über 30 Jahre alt werden.

Problematisch ist für die Aasfresser jedoch immer noch die Verwendung bleihaltiger Munition bei der Jagd. Das giftige Schwermetall nehmen die Tiere beim Fressen von Überresten von erlegtem Wild auf und reichern es im Körper an. Das Verbot bleihaltiger Munition in bayerischen Staatsforsten begrüßt der Biologe daher ausdrücklich.

Im Berchtesgadener Land wurden bisher 4 Bartgeier aus spanischer Nachzucht angesiedelt. Mit dem Projekt sollen die Populationen im Ostalpenraum gestärkt werden und eine Brücke zu Populationen auf dem Balkan geschlagen werden. Denn „Bartgeier ziehen Bartgeier an“, so Wegscheider. Angelockt durch das Vorkommen der Tiere im Nationalpark konnten inzwischen mehrere Bartgeier aus anderen Alpenregionen, darunter auch Wildnachzuchten, beobachtet werden.

Begeistert berichtete der Biologe von den Strapazen, die er und seine zahlreichen haupt- und ehrenamtlichen Helfer auf sich nehmen, um die Jungtiere in die Auswilderungsnische zu bringen, über Wochen und Monate zu füttern und zu beobachten.

Zum Schluss des kurzweiligen Vortrags lud Toni Wegscheider die Imker und alle Interessierten ein, am Beobachtungs- und Infopunkt in der Halsgrube im Nationalpark Berchtesgadener Land vorbeizukommen und die faszinierenden Bartgeier mit eigenen Augen in freier Wildbahn zu bestaunen.

Auch im nächsten Jahr wird der Freilassinger Imkerverein wieder einige öffentliche Vortragsabende rund um Bienen, aber auch mit Ausflügen in andere Bereiche der Natur und Umwelt, anbieten. Hierzu sind Interessierte immer herzlich willkommen.