Freilassinger Realschulen fliegen auf Bienen

Sebastian Fial, Lehrer an der Realschule im Rupertiwinkel, und Jens Emmert, Lehrer an der Erzbischöflichen Mädchenrealschule Franz von Assisi Freilassing, wollen an den beiden Freilassinger Realschulen die Haltung von Bienen durch Schülerinnen und Schüler ermöglichen. Das Imkern an Schulen ermöglicht den Kindern einen unmittelbaren Zugang zur Natur. Schülerinnen und Schüler können mit allen Sinnen die Vorgänge im Bienenvolk erleben und über den Jahreslauf beobachten. Gleichzeitig erkennen sie die vielfältigen Zusammenhänge des heimischen Ökosystems. Gleichzeitig sind handwerkliche Kompetenzen beim Bau und dem Herrichten von Beuten oder bei der Verarbeitung von Wachs gefragt. Und selbstverständlich spielt auch die Ernte, Verarbeitung und schließlich Vermarktung von Honig eine wichtige Rolle. So wird Bezug zur Produktion von landwirtschaftlichen Produkten hergestellt und ein Gespür für die Wertigkeit von Lebensmitteln geschult.
Beide Lehrer wendeten sich mit ihrer Idee an den Imkerverein Freilassing und Umgebung e.V. Hier nehmen sie nun an dem Programm „Imkern auf Probe“ teil. Der 1. Vorsitzende des Vereins, Stefan Ammon, überreichte beiden Lehrern je ein Bienenvolk sowie einen Ordner mit Imkergrundwissen zum Start in das Imkerleben. Traditionell achte der Imkerverein Freilassing durch die Beschaffung von hochwertigen Zuchtköniginnen auf Sanftmut der Bienen, so Ammon. Damit sei ein angstfreier Zugang und ruhiges Arbeiten mit Schülerinnen und Schülern möglich. Er versicherte, dass der Imkerverein auch weiterhin den beiden Schulen mit Rat und Tat zur Seite stehen werde. So stünde der gesamte Lehrbienenstand mit Honigverarbeitungsraum und einer Vielzahl an imkerlichen Geräten sowie Ausbildungsmaterial zur Verfügung. Der 2. Vorsitzende Wolfgang Kerschl begleitet die Realschullehrer nun durch das Bienenjahr und vermittelt ihnen die nötige Fachkenntnisse in praktischer Arbeit an den Bienenvölkern. Bereits bei den ersten Terminen konnte er den Neulingen auch schon viele Erfahrungen und Tipps für die Arbeit mit Kindern an Bienen mitgeben. Wolfgang Kerschl, selbst Lehrer an der Grundschule Freilassing, initiierte vor einigen Jahren eine Imker-AG am Schülerforschungszentrum BGL. Herr Fial und Herr Emmert erhalten somit ein Rundumpaket aus fundierter imkerlicher Ausbildung und pädagogischen Tipps gepaart mit der entsprechenden technischen Ausstattung für einen gelungenen Start des Imkerns an den Freilassinger Realschulen.

Sparkassenbienen arbeiten weiter

Auch wenn das wirtschaftliche Leben momentan heruntergefahren ist, arbeiten die Sparkassenbienen unvermindert weiter.
Auf der Stockwaage ist deutlicher Honigeintrag zu erkennen und rund um den Lehrbienenstand duftet es schon köstlich nach dem süßen Gold.
Um für die Zukunft auch weiter sanftmütige und varroatolerante Bienen für die Sparkasse und die Imker im Raum Freilassing zur Verfügung stellen zu können, holte 1. Vorsitzender Stefan Ammon diese Tage eine hochwertige, geprüfte Bienenkönigin vom staatlichen Bienenprüfhof Kringell in Niederbayern, die ursprünglich aus Thüringen stammt.

  

 

Biotop am Lehrbienenstand

Für Amphibien und wasserliebende Insekten wurde in Absprache mit dem Forst von Vereinsmitgliedern neben dem Lehrbienenstand ein Biotop erstellt.

Auch unsere Honigbienen finden dort das benötigte Wasser, um Futter zu lösen oder den Bienenstock zu kühlen.
Gespeist wird der zukünftige Lebensraum über das Dachwasser des Lehrbienenstands.

Der Frühling startet durch

Unsere Bienen fliegen nun schon auf die nächste wichtige Futterpflanze, die Salweide. Einige Arten der Salweide bilden schon jetzt dicke Kätzchen aus, die nun gelb erblühen. Der aufmerksame Beobachter erkennt, wie der gelbe Pollen in sogenannten Pollenhöschen an den Hinterbeinen der Biene gesammelt wird.

Schwer beladen fliegen die Arbeiterinnen zum Stock zurück.

Auf der Stockwaage ist allerdings an der immer noch abfallenden grünen Linie zu erkennen, dass das jetzt gesammelte Futter noch nicht für die Ernährung des Volks ausreicht. Die Bienen sind immer noch auf das Winterfutter, angewiesen, das letztes Jahr eingelagert wurde.

Frühlingserwachen am Lehrbienenstand

Gelb leuchten von weitem im Freilassinger Umland die Haselnusssträucher.
Nähert man sich, nimmt man ein Summen wie vor einem Bienenstock wahr. Die Bienen sammeln dort fleißig Pollen, der eigentlich gar nicht für sie gedacht ist, weil die Haselnuss vom Wind bestäubt wird. Mit dicken Pollenhöschen an den Hinterbeinen kehren die Arbeiterinnen dann heim. Der Pollen ist für die nun immer größer werdende Brut eine willkommene Eiweißnahrung, zumal die Palmkätzchen, die ebenso reichen Pollen liefern, noch nicht voll blühen.

Auch an Schneerosen, den ersten Krokussen und Huflattich finden die Bienen jetzt Nahrung.

 

 

 

In vielen Pfützen, in feuchter Erde oder an flachen Ufern kann man  Bienen erkennen, die Wasser sammeln und vollgepumpt zum Stock zurückfliegen. Damit wird fest gewordenes Winterfutter gelöst, umgetragen und gefressen.

   

Die Imker sind nicht untätig. Im Lehrbienenstand werden in die in den letzten Wochen hergestellten Rähmchen Mittelwände aus Bienenwachs eingelötet. So kann der Imker den Bienen später ein Grundgerüst für den Wabenbau vorgeben. Er beeinflusst so auch, was im Bienenvolk wohin gebaut wird.

Gelungene Einweihungsfeier

Zahlreiche Ehrengäste fanden sich zu der Einweihungsfeier unseres umgebauten Lehrbienenstandes ein. So konnte Vorsitzender Stefan Ammon Landrat Georg Grabner, 3. Bürgermeisterin Margitta Popp, den Präsidenten des LVBI Stefan Spiegl, den Bezirkspräsidenten Sepp Reithmeier, Landesobmann Wilhelm Kastenauer aus Salzburg, Amtsveterinär Dr. Matthias Popp, den Leiter der Verwaltungsstelle der Biosphärenregion Dr. Peter Loreth sowie zahlreiche Vertreter von Imkervereinen aus Oberbayern begrüßen. Auch unsere Unterstützer, Sponsoren und Partnerfirmen machten sich ein Bild vom fertigen Umbauprojekt.
Zu Beginn des Festaktes stand der Wortgottesdienst zum Thema Schöpfung und Umgang mit ihr, der von Kaplan Klima zelebriert und von der Imphausmusi musikalisch umrahmt wurde.
In seiner Ansprache stellte Landrat Georg Grabner die Wichtigkeit der Imkerei und den Bildungsauftrag des Lehrbienenstandes heraus. Besonders die Begeisterung der Jugend sei wichtig, wie er bei seinem Neffen beobachten konnte, der nach einem Kurs zu Honigbienen am Schülerforschungszentrum selbst zur Imkerei gefunden habe. Er freute sich, dass er mit der Berchtesgadener Landesstiftung die Möglichkeit hatte, das Projekt auch finanziell zu unterstützen.
Die Vertreter des LVBI Stefan Spiegl und Sepp Reitmeier gingen auf die Bedeutung des Lehrbienenstandes bei der Aufklärung der Bevölkerung in Bezug auf Artenschutz und Imkerei ein. Gerade bei der Diskussion um das Volksbegehren seien viele Fragen und auch Unwahrheiten aufgekommen, die nicht zielführend sind. Imkerei könne immer nur mit und nicht gegen die Landwirtschaft arbeiten. 3. Bürgermeisterin Margitta Popp schloss sich ihren Vorrednern an und wünschte alles Gute für die nächsten Jahre.
Dr. Peter Loreth von der Biosphärenregion BGL freute sich über die gelungene Kooperation bei der Gestaltung des Außengeländes. Hier konnte heimisches Blühwiesen-Saatgut verwendet werden, das durch die Mitarbeiter der Biosphärenregion mit dem E-Beetle gesammelt wurde. Auch mehrere Totholzstämme, gestiftet von den Bayerischen Staatsforsten, konnten als Nisthilfe für verschiedene Wildbienenarten auf dem Gelände des Lehrbienenstands aufgestellt werden. Damit sei der Imkerverein Freilassing und Umgebung e.V. des von der UNESCO ausgezeichneten Wildbienenprojekts. Er überreichte eine Infotafel, die die Bedürfnisse der Wildbienen erklärt und sofort am Lehrbienenstand aufgestellt wurde.

Bis in den späten Nachmittag hinein informierten sich zahlreiche Besucher über die neuen Möglichkeiten und die vielfältige Arbeit am Lehrbienenstand Eichetwald, die bei stündlichen Führungen erklärt wurden. Eine Bilderschau zeigte den Baufortschritt im letzten Jahr. Großen Anklang fand die Tombola mit hochwertigen Preisen. Hauptpreis war ein Bienenvolk. Die Saaldorfer Tanzlmusi ludt zum Zuhören und Verweilen bei Kaffee und Kuchen ein.

 

Bilderbeute zu Gast an der Grundschule Ainring

Im Rahmen einer Bienenprojektwoche in einer 4. Klasse der Grundschule Ainring war unsere Bilderbeute im Einsatz. Die Kinder konnten in aller Ruhe und völlig gefahrlos im Klassenzimmer die Zusammensetzung eines Bienenvolks betrachten.

Das Erlernte wurde in einem Bienen-Portfolio aufgeschrieben.
Krönender Abschluss des Bienenprojekts wird der Besuch an unserem neuen Lehrbienenstand sein, der aber aufgrund der Witterung noch verschoben werden musste.

Sparkasse eröffnet drei Bienen-Filialen am Lehrbienenstand

Die Sparkasse Berchtesgadener Land hat drei neue „Filialen“ eröffnet – mit rund 150.000 Mitarbeitern. Diese hören nicht auf den Vorstand, sondern auf ihre Königinnen. Ihr „Büro“ haben sie in drei Sparkassen-Bienenstöcken am Lehrbienenstand im Eichetwald in Freilassing.

BERCHTESGADENER LAND Nein, die Personalabteilung habe kein Problem mit der Masse an neuen Einstellungen gehabt, scherzte der Vorstandsvorsitzende Helmut Grundner. „Aber hoffentlich bekommen wir keinen Ärger mit unserem Verwaltungsrat. Der muss nämlich zustimmen, wenn wir neue Filialen eröffnen“, sagte er lachend. Denn die Bienenstöcke bezeichnet die Sparkasse als ihre „Bienenfilialen“.

Was zunächst lustig klingt, hat durchaus einen ernsten Hintergrund. Viele Menschen assoziieren mit Bienen bisher vor allem Honig. Doch Honigbienen sind viel mehr als nur Honigproduzenten. Die volkswirtschaftliche Bedeutung von Honigbienen liegt nicht nur allein im Honigertrag, sondern vielmehr in ihrer Leistung als blütenbestäubendes Insekt. Sie sind als fleißige Bestäuber von Nutz- und Wildpflanzen unverzichtbarer Bestandteil unseres Ökosystems und unserer Volkswirtschaft.

Dem Deutschen Imkerbund zufolge hängen etwa 85 Prozent der landwirtschaftlichen Erträge im Pflanzen- und Obstbau in Deutschland von der Bestäubung der Honigbiene und ihrer wilden Artverwandten ab. Die Honigbiene generiert in Deutschland jährlich einen volkswirtschaftlichen Nutzen von ca. 2,5 Milliarden Euro. Dieser Umstand macht die Honigbiene zu einer volkswirtschaftlichen Größe und zum wichtigsten landwirtschaftlichen Nutztier nach Rind und Schwein.

Doch was geschieht, wenn das Summen der schwarz-gelben Insekten dauerhaft verstummt? „Eine Welt ohne Bienen wäre arm“, so Stefan Ammon, Kreisvorsitzender der Imker Berchtesgadener Land und Vorsitzender des Imkervereins Freilassing sowie Honigobmann des Landesverbandes Bayerischer Imker. Verschwindet die Honigbiene von der Bildfläche, wären die Folgen für Mensch und Natur gravierend. Unzählige wichtige Obst- und Gemüsesorten wie zum Beispiel Äpfel, Erdbeeren, Tomaten, Kirschen sowie einige Futterpflanzen für die Fleisch- und Milchproduktion würden auf 10 bis 15 Prozent des normalen Ertrags reduziert. In einigen Regionen Chinas beispielsweise wird das bereits drastisch sichtbar. Dort bestäuben nicht mehr Bienen die Obstbäume, sondern Menschen! Mit Wattebäuschen, Pinseln, selbstgemachtem Werkzeug und mit Pollen gefüllten Medikamentenfläschchen bestäuben sie Millionen Obstblüten per Hand. Der Grund dafür: Es gibt dort keine Bienen mehr.

Um dem Bienensterben entgegenzuwirken und um das Ökosystem zu stärken, hat sich die Sparkasse Berchtesgadener Land dazu entschieden, am Lehrbienenstand des Imkervereins Freilassing und Umgebung e. V. drei Sparkassen-Bienenvölker aufzustellen. „Gerade als öffentlich-rechtliches Institut stehe es der Sparkasse zu, gegen das Artensterben aktiv vorzugehen. Es muss in den Köpfen verankert werden, dass Bienen wichtig sind – dazu wollen wir etwas beitragen“, so der Ideengeber Helmut Grundner, dessen Begeisterung zu Bienen spürbar ist. Die Sparkasse unterstützt den Freilassinger Imkerverein mit jährlich 3.000 Euro und steuerte passend dazu noch eine Stockwaage bei. Diese ist internetfähig und ermöglicht weltweit einen Einblick ins Innere des Sparkassen-Bienenvolks. Sowohl der Honigertrag als auch Faktoren wie Wärme könnten dadurch abgerufen werden. Den Honig dieser Völker (ca. 45 Kilogramm im Jahr) wird die Sparkasse an ihre Kunden verschenken. „Sozusagen als schmackhaftes Symbol für Nachhaltigkeit“, sagte der Vorstandsvorsitzende. Es ist geplant diese Aktion auszuweiten und auch bei den Imkervereinen in Bad Reichenhall (2019) und Berchtesgaden (2020) jeweils drei Völker aufzustellen.

Mit dieser Initiative leistet die Sparkasse Berchtesgadener Land einen wichtigen Beitrag zum Überleben unserer heimischen Honigbiene und unterstützt gleichzeitig die Imkerzunft vor Ort.

(Pressemitteilung: Sparkasse BGL; Beitragsbild und letztes Bild: Sparkasse BGL)

Gartentag Freilassing

Auch heuer waren wir wieder beim Gartentag in der Lokwelt dabei.
An unserem Stand, der aufgrund der schlechten Witterung heuer innen aufgebaut war, konnte man die Imkerei anhand der Bilderbeute kennenlernen, sowie Echten Deutschen Honig verkosten und erwerben.
Die Kinder konnten bunte Blumen basteln, mit denen man Insekten anlocken kann. Mit den beiden Stereolupen betrachteten die Kinder den Körperbau der Biene. Am meisten fazinierten die 40fach vergrößerten Facettenaugen und die dichte Behaarung der Bienen, die sie ganz kuschelig aussehen ließen.
Gegen Abend hielt unser 1. Vorsitzender und bayrischer Honigobmann Stefan Ammon noch einen Vortrag zum „Honig, Sonnenschein im Glas“ und stellte die besondere Wertigkeit von Honig als Lebensmittel heraus.